Stress ist zunächst eine neurophysiologische Reaktion auf Situationen, die unsere Wahrnehmung als bedrohlich einstuft. Automatisch fährt unser Körper Funktionen hoch, die bei akuter Gefahr unsere Chancen zu überleben erhöhen sollen. Die Herzfrequenz wird gesteigert, „Stresshormone“ wie Adrenalin werden ausgeschüttet, die Wahrnehmung schärft sich, Arme und Beine werden besser durchblutet, der Muskeltonus erhöht sich. Gleichzeitig werden Funktionen, die wir nicht akut für Flucht oder Kampf brauchen, zurückgefahren: Verdauung und Libido werden eingestellt, die Spiegel der „Entspannungshormone“ wie Serotonin oder Oxytocin sinken, die für Analyse und Reflexion zuständigen Bereiche des Gehirns werden inaktiv.
Kurz gesagt: Wir werden stark – und dumm.
Das kann eine sehr praktische Sache sein, wenn man gerade Mammuts jagt oder von Säbelzahntigern verfolgt wird. Wir können besser kämpfen – oder eben ziemlich schnell verduften. Und durch diese sehr körperbetonten Betätigungen regulieren sich dann auch die physiologischen Zustände automatisch wieder in den Normalbereich. Wir sind dann erschöpft aber glücklich, haben überlebt oder ordentlich was zu essen – oder beides.
Diese Use-Cases sind jedoch heute eher selten. Warum sind wir dann trotzdem so häufig gestresst?
Die Antwort ist einfach: Wir übertragen die Stressreaktion von unserem „physischen Ich“ auf unser „soziales Ich“. Bedrohungen für das soziale Ich sind zum Beispiel fehlende Anerkennung, Ablehnung oder gar Ausschluss aus der Gemeinschaft. Wir finden also im Berufs- oder Privatleben reichlich Gelegenheit, uns bedroht zu fühlen.
Das Problem ist nun: Wir reagieren automatisch wie bei akuter Gefahr für Leib und Leben, jedoch ohne dass die Situation unmittelbar in Kampf oder Flucht mündet. Also bauen wir die Stressreaktion nicht wieder ab, der Stress bleibt im Körper bestehen, wir werden dauergestresst.
Und Dauerstress macht bekanntlich krank: Gereiztheit, Unruhe, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Burn-Out, Herzinfarkt sind nur einige der möglichen Folgen von anhaltendem Stress.
Du leidest oft unter Stress? Dann solltest Du gut auf Dich achtgeben und etwas ändern, bevor Du ernste gesundheitliche Schäden davon trägst!
Und vielleicht ist ja ein MBSR-Training das Richtige für Dich. Im 8-Wochen-Kurs lernst Du strukturiert, Deine eigenen Ressourcen zu entdecken und zu aktivieren, um besser mit Stressauslösern und Deinen Stressmustern umzugehen.